Liquordiagnostik bei Schädelbasisfrakturen
Gemeinsam mit Herrn OA Dr. Arrer vom Univ. Institut für medizinisch-chemische Diagnostik wurden im Fachgebiet Traumatologie der Schädelbasis weltweit erstmals zwei völlig neue liquordiagnostische Untersuchungen zum Nachweis einer Rhinoliquorrhoe und Otoliquorrhoe entwickelt (ß2-Transferrin Test, laborchemischer Fluoresceintest). In zahlreichen experimentellen und klinischen Studien konnte die Effizienz dieser beiden neuen Testverfahren nachgewiesen werden, sodass in der Folge in Kombination mit dem bereits zur Verfügung stehenden endoskopischen Fluoresceintest das Salzburger Konzept zur Liquordiagnostik entstand, welches als Routineverfahren national und international auch heute noch als Standard gilt.
Untersuchungen der Perilymphe des Innenohres
Aus der Kooperation mit Kollegen Arrer entstand auch das Projekt zur Untersuchung der Perilymphe des Innenohres. Dazu war es erforderlich, unmittelbar postmortem Verstorbenen auf der Pathologie Proben aus der Skala tympani zu entnehmen. Mit einer hochauflösenden Elektrophorese (2-D Elektrophorese) konnten wir die Proteinverteilung (Proteinmapping) der Perilymphe darstellen und zeigen, dass ß2-Transferrin im Vergleich zum Liquor auch in der Perilymphe deutlich erhöht vorkommt. Dadurch war es nun möglich, Perilymphfisteln intraoperativ zu identifizieren.
Hochauflösende Computertomographie der Ossikula
In Kooperation mit Herrn Prim. Univ. Prof. Dr. Mario Grobovschek, Vorstand der Röntgenabteilung der CDK, seinerzeit OA Dr. Neuroradiologie, wurden an Leichenfelsenbeinen CT- Studien durchgeführt, durch die ein standardisiertes Schema zur Darstellung der Ossikula des Mittelohres in der hochauflösenden Computertomographie entstand und in der Folge einen wesentlichen Beitrag in der Diagnostik der laterobasalen Frakturen mit Ossikuladislokation ermöglichten.
Hochauflösende Computertomographie der Eustachischen Röhre:
In einem weiteren Projekt erfolgte gemeinsam mit Kollegen Grobovschek die Abbildung der Eustachischen Röhre vom Fetus, Neugeborenen, Kindesalter bis hin zum Erwachsenen in der hochauflösenden Computertomographie. Dazu wurde frischen Leichenpräparaten über das Mittelohr Refobacin Palacos in die Eustachische Röhre appliziert. Wir konnten damit erstmals die Entwicklung und den topographischen Verlauf, sowie die Anatomie der Eustachischen Röhre im Felsenbein bildgebend darstellen.
Schädelknochenrekonstruktion mittels Tissue engineering, Hightech und Biotechnologie (weltweit erstmals 2003 in Salzburg durchgeführt)
Nach Kooperation mit Herrn OA Dr. Fussenegger, leitender Oberarzt der HNO-Abteilung Wels und Leiter des Tissue engineering Institutes IGOR/Wels, sowie dem Leiter des Zelllabores der chirurgischen Abteilung Lainz/Wien, Herrn Dr. Josef Meinhart habe ich 2003 weltweit erstmals bei einem 13 Jahre jungen Patienten einen handtellergroßen Schädelknochendefekt mit einer völlig neuen Methode rekonstruiert. Dabei wurden tissue engineerte Chondrozyten des Rippenknorpels mit Kollagenflies verwendet. In der Folge gelang es mir diese Methode von der chirurgischen Technik her weiter zu entwickeln. Bisher konnte die Rekonstruktion bei über 20 Patienten erfolgreich durchgeführt werden.